Künstler

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  • Joseph Selleny
    Joseph Selleny war ein Weltenbummler. In Wien geboren und dort Schüler des weit gereisten Landschaftsmalers Thomas Ender, erkundete er bald nach dem Studium an der Akademie das eigene Land sowie den Norden Italiens. 1854 ermöglichte ihm ein Stipendium der Wiener Akademie die Studienreise über Rom bis nach Neapel. Doch war dieser Reise-Radius schon lange nicht mehr aussergewöhnlich, gehörte beinahe pflichtmäßig zur Karriere des bildenden Künstlers im 19. Jahrhundert. Erst durch die Bekanntschaft mit dem Erzherzog Ferdinand Maximilian und dessen Vermittlung zu der von Kommodore Bernhard von Wüllerstorf geleiteten "Novara-Expedition", tat Selleny einen weiten Schritt, der ihn weit über den europäischen Kontinent hinaustrug. Die Fregatte SMS Novara sollte die gesamte Welt umsegeln und dabei wissenschaftliche Untersuchungen anstellen und ein Bild entfernter Weltregionen erstellen. Maler und Zeichner dieses Bildes, sowohl zur Illustration der wissenschaftlichen Entdeckungen als auch zur Veranschaulichung der Reise für Volk und Kaiser, war Joseph Selleny. Mit über 2.000 während der knapp 28 Monate dauernden Expedition entstandenen Werken, vermittelte Selleny ein lebendiges Bild der Reise, deren Ergebnis breites Interesse generierte. Nicht zuletzt der Erfolg dieser Arbeit führte dazu, dass der erwähnte Erzherzog Ferdinand Maximilian, Sellenys Begleitung auf einer eigenen Nordafrika-Expedition und bis nach Brasilien wünschte.<br><br>Durch unendliches Naturstudium und die Eindrücke der unterschiedlichsten Landschaftsformen, wurde Selleny zu einem der beliebtesten Landschaftsmaler seiner Zeit und erhielt sogar Aufträge vom Kaiserhof. Auch als er sich zu Beginn der 1870er Jahre nach Südtirol zurückzog, malte er noch Landschaften nach der dortigen gebirgigen Natur. Eine Nervenkrankheit traf den kaum 50 Jahre alten Maler und zwang ihn während seiner letzten Lebensmonate in eine Heilanstalt in Wien. Dort verschied er im Alter von 51 Jahren.
    Edmund Steppes
    Edmund Steppes wurde 1873 in Burghausen geboren und besuchte von 1893 bis 1895 die Münchner Akademie. Bald erlangte er Berühmtheit und stellte seine Werke im In- und Ausland aus. Als Landschaftsmaler wurde er für einen innovativen Stil aus impressionistischen Impulsen mit konservativen Tendenzen bekannt. Die Weltkriege prägten das Schaffen des Malers: 1914 vom Wehrdienst befreit, war er in den 1930er und 1940er Jahren auf der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ vertreten. Er stellte zwar die politische Akzeptanz seiner Kunst unter Beweis, durch die Absenz ideologisch überhöhender Szenen und Figuren lässt sich in den Landschaften allerdings keine Instrumentalisierung für Propagandazwecke erkennen. 1945 wurden Atelier und ein Großteil seiner Werke zerbombt und Steppes siedelte nach Ulrichsberg. Nach Kriegsende wurde er als Mitläufer zu einer Geldstrafe verurteilt, jedoch von der Anklage befreit. 1948 zog er nach Tuttlingen und er erfuhr diverse Ehrungen, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande. Drei Jahre vor seinem Tod ging Steppes zurück nach Ulrichsberg und verstarb dort 1968.
    Heinrich Friedrich Tank
    Als einen „der vorzüglichsten jetzt lebenden Maler“ bezeichnet Georg Caspar Nagler den aus Altona stammenden Maler Heinrich Friedrich Tank, der von Hamburg über Kopenhagen nach München zog, wo er bis zu seinem Tod 1872 lebte. Naglers Einschätzung mag Erstaunen hervorrufen, denn heute ist Tank wie so viele Maler des 19. Jahrhunderts weitgehend vergessen, doch ist seine Wiederentdeckung nicht ohne Reiz. Aus Altona gebürtig, das damals noch dem dänischen Königreich angehörte, ging Tank nach Kopenhagen, wo die dortige Akademie, an der bereits die großen aus Norddeutschland stammenden Romantiker Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich Ende des 18. Jahrhunderts ihre Karriere gestartet hatten, in den späten 1820er Jahren nichts von ihrer Attraktivität als Ausbildungsstätte eingebüßt hatte. Über Tanks Tätigkeit dort ist allerdings wenig bekannt, doch muss er seine Studien zügig vorangetrieben haben, denn 1827 erhielt er eine Silbermedaille und 1828 bewarb er sich erfolglos um ein Reisestipendium. Offensichtlich etablierte er sich aber in der Folge in Kopenhagen als Maler von Seestücken und auch als Porträtist und beteiligte sich wiederholt in den frühen 1830er Jahren an den Frühjahrsausstellungen auf Schloss Charlottenborg 3, bevor er 1835 nach einem längeren Zwischenstopp in Hamburg nach München ging.
    Adolph Thomas
    Der Zittauer Künstler gehört zum Kreis der spannenden und noch zu entdeckenden Schüler Ludwig Richters.
    August von Bayer
    Der 1803 in Rorschach bei St. Gallen geborene August von Bayer war Schüler des berühmten Karlsruher Stadtplaners Friedrich Weinbrenner. Diesem einflussreichen Baumeister des Klassizismus folgte er nach seinem Architekturstudium in Zürich nach Karlsruhe. Doch war es nie das Handwerk des Architekten, dem August von Bayers Aufmerksamkeit galt, sondern das genaue Beobachten und Aufnehmen der Architektur. Nicht zuletzt bei der Tätigkeit als erster Konservator der Kunstdenkmale im Großherzogtum Baden und bei der Inventarisierung der badischen Bauwerke zeigte sich diese Neigung. Von 1828 bis 1839 war der Künstler in München als Architekturmaler tätig, wurde später gar als Hofmaler geführt. In seinen Bildern spiegelt sich die lebenslange Passion für konservatorische Aufgaben wider. Von Bayers Motive sind stimmungsvolle Architekturbilder, bei denen er besonders die Lichteffekte betonte. Das Verständnis für die Baukunde, das Tragen und Lasten, macht seine Bilder zu authentischen Abbildern der gebauten Wirklichkeit und lässt selbst seine erfundenen Architekturen real und standsicher wirken.